Liebe Kunst- und Kunsttankstellen-Interessierte,
das Jahresende naht. Die Kunsttankstelle wird in den Monaten Dezember / Januar eher ihre Ruhe haben, nachdem das Kunstsignal im Advent für die Bedürftigen, der Adventsbasar am 4.+5. Dezember, die letzte Staffel „Kunst gegen Bares“ und die Kollodiumfotografie von Martin Diesch schöne Schlusslichter der Veranstaltungen gebildet haben.
Was gab es in Kunst und Kultur?
Es war ein interessantes und für den Verein bzw. die Kunsttankstelle erfolgreiches Jahr! Die Corona-bedingten Einschränkungen haben manches erschwert, aber es ist trotzdem gelungen, den Mitgliedern und anderen Besuchern ein attraktives Programm anzubieten. 27 öffentliche Veranstaltungen sind es 2021, fast so viele wie in Vor-Corona-Zeiten. Am häufigsten waren es Kunstausstellungen, gefolgt von musikalischen Veranstaltungen, Kleinkunst und anderen Präsentationen. Trotz des oft Corona-begrenzten Zugangs blieb die Besucherzahl im gleichen Rahmen wie in 2020. Und, in diesem Zusammenhang auch wichtig: Nach unserer Kenntnis hat sich niemand in der Kunsttankstelle angesteckt, und kein Vereinsmitglied ist schwer erkrankt.
Was gab‘s baulich Neues?
Baulich hat die Kunsttankstelle einen riesigen Sprung nach vorn getan:
Die Halle wurde ausgestattet mit einem Estrich, der durch sein neues höheres Niveau, die Aussage zulässt, dass auch das höchste Travewasser hier nicht mehr eindringen kann. Eine große Glastür und ein Servicefenster verbinden nun Halle mit der Travewiese. Auf dieser wurde als Schleppdachpavillon ein offenes Glasdach an die Außenwand gebaut - schön für Konzerte außen oder Platz zum Qualmen. Die müde alte traveseitige Mauer erhielt einen frischen und gefälligen Anstrich.
Der Ausbau der Toiletten, die Versorgung aller holstentorseitigen Ateliers mit Wasserzu- und Abläufen sowie ein funktionierendes Drainagesystem für die gesamte Anlage haben den alten desolaten Zustand bestens beseitigt. Eine elektrische Versorgung aller Ateliers sowie die schöne Galeriebeleuchtung in der Halle haben gutes Arbeitslicht und wunderbare Ausstellungsbeleuchtung gebracht. Eine Küchenzeile, für hohe Ansprüche perfekt ausgestattet, hat zusammen mit dem neuen Tresen den gesamten Versorgungsteil der Galeriehalle enorm aufgewertet.
Große Teile des Hallenoberlichts wurden im alten Stil erneuert, Dachrinnenstrecken und Dachbedeckungen der Gebäudeteile teilweise grundlegend neu aufgebaut. Der Garagenhof erhielt eine raffinierte Granulatbeschichtung. Zehn der kleinen Ateliers im Garagenhof sind fein ausgebaut und spiegeln die Professionen der künstlerischen Mieter wider.
Neben einem Ausbau eines Vereinsraumes wurden alle holstentorseitigen Garagen zu sechs Ateliers ausgebaut und renoviert und werden von ihren Mietern intensiv genutzt. Dies gilt in besonderer Weise für die beiden Künstler Nils Busch, der kostbare Messer herstellt wie für Ulrich Fischer, der als Kunstdrechsler eine riesige Auswahl schöner und nützlicher Drechselkunstwerke anbietet. All diese Ateliers wurden mit starken und schönen Lärchenholzdoppeltüren und mit einem Boden-Decken-Sprossenfenster aus Eisen versehen, das neugierigen Augen das Wirken in den Ateliers gerne darbietet. Unter dem Tankstellenvordach mit Blick aufs Holstentor entsteht ein interessantes Glashaus, das als funkelnder Kubus ab Februar Schaufenster und ein Installations- wie Show-Raum der Kunsttankstelle werden soll und damit weiter an der guten Außendarstellung des Vereins wirken wird.
Schlussendlich hat der Verein sich vom alten Logo getrennt und ist der Designerin Carina Hammer aus Hamburg gefolgt, die Logo und Flyer professionell und gefällig entwickelte.
Alles dies war möglich dank Spenden von Stiftungen, Zuwendungen von Einzelpersonen und natürlich der aktiven Mithilfe der Mitglieder des Defacto Art-Kernvereins wie auch des Fördervereins. Allen gebührt ein herzlicher Dank! Und nicht zuletzt ist an das lebhafte und fröhliche Defacto-Vereinsleben zu erinnern, mit interessanten und inspirierenden Begegnungen im Kreise der KünstlerInnen und mit vielen Gästen.
Das Jahr 2021 stellt sich also als auf vielerlei Weise erfolgreich dar – und auch als eine gute Basis für ein interessantes 2022! Wir freuen uns schon auf attraktive Veranstaltungen und viele Besucher im neuen Jahr.
(Peter Fischer und Detlef Radenbach)